Teich/Danner Nr.51

1.

Die Weiber, die Weiber
verachten uns oft sehr.
So schrieb mir neulich meine Braut,
sie liebe mich nicht mehr.
Sie schrieb, sie sei ein Engel,
sie sei ganz ohne Mängel,
wir Männer - ohne Zweifel -
wir sei'n die reinsten Teufel.
Sie nennt mich einen Teufel,
sie schimpft auf mich und grollt,
und dabei ist sie froh, wenn sie
der Teufel endlich holt!
 
2. Die Weiber, die Weiber,
die werden niemals alt.
So hab ich eine Tante,
die neunundvierzig bald.
Doch trotzdem sagt sie fleißig:
„Ich werde nächstens dreißig!“
Sagt jemand, sie sei vierzig,
dann sagt sie gleich: „Der irrt sich!“
Die Weiber bleiben ewig jung –
das ist 'ne alte G'schicht,
sie feiern oft Geburtstag,
aber älter werd'n sie nicht.
 
3. Die Weiber, die Weiber
sind oft recht übel dran.
So manches junge Mägdelein
bekommt nie einen Mann.
Aussteuer muß sie haben
und sonst'ge nette Gaben.
Geld muß sie mitbekommen,
sonst wird sie nicht genommen.
Wie schön hatt' es der Adam,
als er die Eva sah,
da rief er: „Die ist fertig!“
Da war gleich alles da!
 
4. Die Weiber, die Weiber
sind etwas schwach und zart,
weil aus 'ner einzgen Rippe nur
ein Weib erschaffen ward.
Wenn schon ein Teil vom Leibe
genügt zu einem Weibe,
dann möcht' ich wissen eben,
wieviel hätt' das gegeben,
wenn man den ganzen Adam
zerschnitten hätt' ganz sacht,
ich glaub, aus einem Adam hätt'
man sechzig Stück gemacht.
 
5. Die Weiber, die Weiber
aus unsrer heut'gen Zeit,
die brauchen oft 'nen neuen Hut
und auch ein neues Kleid.
Wie schön hatt' es der Adam,
die Eva war die Madam.
Der Adam sprach: „Die Eva
ist doch ein netta Käfa (Käfer).
Meine Eva, die lebt billig,
wenn sie große Wäsche hat,
dann ist sie bald mit fertig,
sie wäscht nur ihr Feigenblatt.“
 
6. Die Weiber, die Weiber
verführen oft den Mann.
Schon Eva bot dem Adam
den berühmten Apfel an.
Und Adam, wie Sie wissen,
hat gleich hineingebissen.
Wollt Eva das jetzt wagen,
so würde Adam sagen:
„Geh weg mit deinem Apfel,
denn wenn du ihn auch lobst,
ich kenne deinen Apfel jetzt,
ich danke für das Obst.“
 
7. Die Weiber, die Weiber
sind oft recht sonderbar.
Das merkte schon der Adam,
der im Paradiese war.
Erst war der Adam selig,
als ihm der Herrgott fröhlich
aus einer Rippe sachte
die schöne Eva machte.
Geschäh' das heut noch einmal,
spräch' Adam jedenfalls:
„Schaff sie nicht von der Rippe,
nein - schaff sie mir - vom Hals!“

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