Neue Verse nach einem alten Motiv
von OTTO REUTER.

Teich/Danner Nr.18

1.
Als der alte Vater Noah
Einst In seinen Kasten ging,
Rief er allen seinen Thieren,
Und die kamen auch sehr flink.
Nur ein alter grauer Esel
Wollte nicht darinnen sein.
Noah packt ihn bei den Ohren
Und zog ihn zum Kasten rein.
Als der Esel nun darin,
Fand er auch ein Weibchen drin,
Und die Esel reit der Zeit
Hab'n sich sehr vermehrt bis heut.
So erzählt uns die Geschichte,
Und ich sag es voll Pläsier:
Nahm der Noah nicht den Esel,
Wäre ich jetzt auch nicht hier.

2.

Von dem Daniel in der Grube
Die Geschichte manches lehrt,
Denn er wurde ja bekanntlich
Zu den Löwen eingesperrt.
Alles dachte nun ganz sicher:
Jetzt verfällt er ihrem Zahn,
Doch die sieben wilden Viecher
Haben Daniel nichts gethan.
Kaum, dass er sie angeblickt
Sind die Löwen ausgerückt.
Alle haben sich versteckt,
Denn sie kriegten gleich Respect.
So erzählt uns die Geschichte,
Doch man sagt sich nebenbei,
Dass der Daniel Dresseur
beim Hagenbeck gewesen sei.

3.

Als vom Pharao die Tochter
Einst spazieren ging am Strand,
Floss daher ein kleinen Körbchen,
Und das hob sie an das Land.
Drin lag ein Packet, ein loses.
Und als sie nun näher sieht,
Lag darin der kleine Moses,
Und heraus da kroch der Jüd.
Sie sprach: Gerechter Gott, wie haisst —
Wie kimmste hier heran gereist —
Und er sprach voll Gravität:
Ich bin Moses der Prophet.
So erzählt uns die Geschichte,
Doch man sagt sich nebenbei,
Dass die Tochter von dem Pharao,
Die Mutter Moses sei.

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