Teich/Danner Nr.77


1. Ich sing' jetzt Schnadahüpferl,
so gut ich's eben kann,
sing' alles durcheinander -
Nun hör'n Sie mich mal an.
Und sollte der Gesang nicht
nach Ihrem Sinne sein,
dann, bitte, könn'n Sie gehen -
ich sing's für mich allein!

2. Ein Schwein, das muß jung sterben,
das find' ich gar nicht schön
Ich hab noch nie im Leben
ein altes Schwein geseh'n.
'ne Ente, die legt Eier,
das weiß man sicherlich,
denn wenn sie keine Eier legt,
ist sie ein Enterich.

3. Der Storch, der bringt die Kinder,
das weiß ich ganz genau.
Und sollten Sie's nicht glauben,
so frag'n Sie Ihre Frau.
Den Fröschen fehl'n die Haare,
doch ich sag's frei heraus:
Das kommt vom vielen „Sumpfen“,
da geh'n die Haare aus!

4. Die Damen färb'n die Haare,
das find' ich gar nicht schön!
Erst jüngst, da hab' ich wieder
'ne BLONDE angesehn.
„Sie komm'n mir so bekannt vor!“
so sagt' ich zu ihr dann,
„weil ich mich noch ganz DUNKEL
auf Sie besinnen kann.“

5. Im Kriege, der in England
und in Transvaal entbrannt,
da wurde auch verbunden
'ne Miss aus Engeland.
Sie hatte eine Kugel
in ihre Brust gekriegt –
die Kugel hab’n se gefunden
die Brust, die fand’n se nicht.

6. Die größte Stadt ist Frankfurt,
Ein Streit hat keinen Zweck.
Berlin, das ist viel kleiner,
das liegt auf einem Fleck.
Doch Frankfurt ward zu groß, drum teilt
man's in zwei Hälften ein:
Nun liegt ein's an der Oder,
das and're liegt am Main.

7. Sobald ein Mann von Adel,
so hat er blaues Blut.
Drum ist's nicht gut, wenn der 'ne
Bürgerliche nehmen tut.
Er blaues Blut, sie rotes
die Sache ist nicht fein,
denn dabei stellt sich später
'ne Blutvergiftung ein.

8. Als Potiphar dem Joseph
den Mantel einst geraubt,
dacht' er an die „Lex Heinze“
und hat’s ihr nicht erlaubt.
Ein Joseph heutzutage,
der macht sich gar nicht's draus,
der sagt gleich: „Bitte zieh'n Se mir
de Stiebeln ooch noch aus!“

9. Ein Krokodil kann weinen,
o welche Herzensqual!
Es hat nicht 'mal ein Schnupftuch
Das ist doch sehr fatal!
Der El'fant hat 'nen Rüssel,
das ist doch allbekannt,
denn wenn er keinen Rüssel hat,
dann ist's kein Elefant.

10. Der Noah ging zur Sündflut
einst in die Arche 'rein,
nahm Löwen, Tiger, Affen,
selbst Esel mit hinein.
und das Geschlecht der Esel
hat auf der Erde hier
sich fortgepflanzt bis heute,
das sehen Sie an mir!

11. Vor ein'gen Jahren kamen
die neuen Marken raus.
Die Briefmarken, die seh'n jetzt
bedeutend schöner aus.
Sie tragen statt des Wappens
's Germaniagesicht,
sind überhaupt viel schöner,
nur bill'ger sind sie nicht!

12. In [Name der betreffenden Stadt] ist man reinlich,
wenn man es recht bedenkt,
denn jeden Morgen werden
die Straßen hier gesprengt.
Hat's auch die Nacht geregnet
und regnet's morgens noch –
das ist den Leuten einerlei,
denn sprengen tun sie doch!

13. Jüngst wollt' ich gerne küssen
Ein junges Mägdelein.
Sie wollt' davon nichts wissen
„Nicht doch!“ hört' ich sie schrei'n.
„Nicht doch!“ das sagt sie immer,
Das sagt sie heute noch.
Erst sagt sie ganz laut: „Nicht!“,
dann sagt sie leise: „Doch!“

14. Mein Freund, der in der Liebe
zur Abwechs'lung geneigt,
hat gestern erst sein neu'stes
Verhältnis mir gezeigt.
„Das ist ja 'n netter Käfer!“
So sagte ich alsdann.
„Ja“, sprach er, „ich leg' nächstens
'ne Käfersammlung an.“

15. Ach auf der Welt verändert
sich wirklich riesig viel .
Man fährt jetzt schon elektrisch
und per Automobil.
Nun denkt so mancher Sperling:
„Man hält uns jetzt recht knapp,
denn so'n mobiles Fuhrwerk,
das wirft für uns nichts ab!“

16. Gern würd' ich noch was singen,
doch fällt mir nichts mehr ein.
Es muß bei allen Dingen
auch mal ein Ende sein.
Adieu, geliebte Gäste,
Mir tut der Schnabel weh!
Drum halt' ich's für das Beste:
Ich halt' den Rand und geh'!

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