1.
Zum Himmel steig'n wir einst empor,
Das ist wohl allbekannt.
„Wie stell'n Sie sich den Himmel vor?"
Frug ich 'nen Leutenant.
„Man langweilt sich dort ganz enorm" —
So sprach der Leutnant barsch,
„Da ob'n giebt's keine Uniform
Und kein'n Parademarsch.
's is nischt, so nackt herum zu fliegen,
Nich' mal'n Monocle is zu kriegen.
Wenn's möglich war — ich jing nich rein,
Da ob'n kann's auch nich' schöner sein!'

2.
'ne Ehefrau fragt ihren Mann:
„Im Himmel ist's doch schön?"
„Gewiss" sagt zärtlich er alsdann
„Das wirst Du schon noch seh'n.
Ich lass sehr gern den Vortritt Dir
In jenes schöne Land.
In der Beziehung, glaube mir,
Da bin ich sehr galant.
Kam' später ich zur Himmelspforte,
Sprach' ich zum Petrus nur die Worte:
Gieb mir 'nen Platz verehrter Chef,
Wo ich nie meine Alte treff!"

3. Der Himmel ist ein schöner Ort,
Doch Manchem nützt er nie,
Was soll Professor Schenk nun dort
Mit seiner Theorie?
Indess der Pfarrer Kneipp, der lacht,
Der möcht' nicht mehr retour,
Auf einer Regenwolke macht
 Er täglich seine Kur.
Es sitzt auf einem Wolkenhügel
Grad' über Preussen — Doktor Sigl,
Der ist wie früher noch so grob,
Und spuckt die Preussen auf'n Kopp.

4.
'ne Köchin sagt: „Auf's Himmelreich,
Da freue ich mich sehr.
Da oben sind wir Alle gleich,
Da diene ich nicht mehr.
Soldaten werden Engel dort
Krieg'n Flügel* hintendran,
So wird ein Jeder an dem Ort
Ein schneid'ger Flügelmann."
'ne alte Jungfer hört ich toben:
„Bekam ich nur 'nen Mann dort oben.
Wenn in den Sternen keiner wohnt,
Dann nehm ich mir den Mann im Mond."

5.
Ein Ehemann ist sehr geplagt,
Sein Weib, das musiziert.
Die Tochter singt bei Tag und Nacht,
Das macht ihn ganz verwirrt
„O, war' zu Ende meine Pein",
So seufzt er oft ergrimmt
,,Da oben werd' ich glücklich sein,
Das weiss ich ganz bestimmt.
Und treff ich auf 'nem Wolkenhügel
Auch dort mein Weib an einem Flügel,
Verursacht mir das keinen Schreck,
Denn ich hab' zwei — und fliege weg."

6.
Der Bräutigam sitzt mit der Braut
Im Garten ganz allein.
Sie sagt, indem sie aufwärts schaut:
„Möchtst Du zum Himmel 'rein?"
Der Bräutigam erwidert gleich,
Nachdem er sie geküsst:
„Ich hab' schon hier mein Himmelreich,
Da Du mein Engel bist"
Doch später denkt er ohne Zweifel:
Aus meinem Engel ward ein Teufel,
's wird Zeit, dass Du zum Himmel schwirrst,
Damit Du wieder 'n Engel wirst.

7.
Ein kleiner Knab', ein Burenkind,
Verwaist noch obendrein,
Sagt: „Grosspapa, sag' mir geschwind,
Wie mag's im Himmel sein?"
Der Alte nimmt ihn bei der Hand
Und sagt: „Mein liebes Kind,
Der Himmel ist ein schönes Land,
Wo lauter Engel sind."
Da ruft der kleine Burenbengel:
„Du sagst, ein Land, das voller Engel,
Das war' ja Engeland, o nein,
Dann mag ich nicht zum Himmel 'rein!"